Außerhalb der ehemaligen Bundesstadt am Rhein gelten sie seit vielen Jahren als die „Bonner Botschafter des Jazz“, in Beethovens Geburtsstadt selbst genießen sie inzwischen Kultstatus und das nicht nur bei ihren langjährigen Fans: Die sieben Musiker der„Doktor Jazz Ambulanz“.
Dass die Band nach dem Urteil vieler seit nun über vier Jahrzehnten zu den führenden europäischen Jazzformationen gehört und gern gesehener Gast auf in- und ausländischen Festivals und in Jazzclubs ist, war damals – im Januar des Jahres 1977 – noch ein Wunschtraum, der sich aber bald erfüllt hatte.
Mit Erfolg bringt die „Ambulanz“ den heutigen Zuhörern den mitreißenden Hot Jazz der frühen Swing-Ära, also der 20er und 30er Jahre des vergangenen Jahrhunderts nahe. Und zwar auch immer wieder den Jüngeren im Publikum, die die Namen der legendären Jazzgrößen bestenfalls aus den Erzählungen der Eltern kennen.
Die DJA spielt aktuell in folgender Besetzung:
Marc Bothe (Trompete, Vocal)
Uwe Schollmeyer (Posaune)
Wolfgang Gundlach (Klarinette, Saxophone)
Franz-Josef Lübken (Piano, Arrangements)
Johannes Zink (Banjo, Gitarre)
Klaus M. Gronemeyer (Kontrabass, Tuba),
Peter Hermann (Schlagzeug, Vocal)
Zu den Vorbildern der sieben Musiker gehören Orchester wie King Oliver, Fletcher Henderson, Clarence Williams, McKinneyʼs CoFon Pickers, Bix Beiderbecke und andere, vornehmlich schwarze Bands jener Zeit.
„Diese Epochen des Jazz,” so schrieb das „Jazz Podium” schon vor Jahren in einer Plattenkritik „müssen die ʻambulanten Jazzerʼ wirklich eingehend studiert haben, so gut nämlich, dass sie sich erlauben können, eigene, geschickt arrangierte Versionen vorzustellen, die den alten Nummern viel Pep und Frische geben, ohne gleich an Sakrilegien zu rühren.”
Alle Stationen der vergangenen mehr als 40 Ambulanz-Jahre im einzelnen nachzuzeichnen oder alle Auftritte in Clubs oder auf Festivals lückenlos aufzulisten, wäre den Musikern zu buchhalterisch. Stattdessen nur einige Merkpunkte: Sieger der wdr-Stadtmusik 1983, Rundfunkproduktionen mit wdr, NDR, SWF und Radio France, Fernsehauftritte, Fernsehfilm mit Dr. Dietrich Schulz-Köhn „Wie der Jazz nach Deutschland kam”, in- und ausländische Jazzfestivals, Galas und Bälle, Aufnahme ins Bordprogramm der Lufthansa, Teilnahme am achttägigen internationalen „Hot Jazz Festivals On Sea”, „Barrelhouse Jazz Party” in der Frankfurter Alten Oper, Konzerte in Miami, Florida, usw. usw… In Hamburg war die Abbulanz neben privaten Auftritten auch im „Cotton Club“ und in der „Fabrik“ zu Gast. Dabei hat sich die Band besonders über eine Zeitungskritik gefreut, die überschrieben war: „Bonner Botschafter des Jazz“.
Damals war Bonn noch die Bundeshauptstadt…
Und natürlich sind in den gemeinsamen Jahren auch viele „Tonträger“ entstanden. Der jüngste ist eine Doppel CD von 2017 mit 40 Titeln aus 40 Jahren Bandgeschichte: